Bronzetafel für Ingeborg Hunzinger

 

An ihrem sechsten Todestag ehrte der Bezirk Marzahn-Hellersdorf die große deutsche Bildhauerin Ingeborg Hunzinger (1915 – 2009) mit einer Bronzetafel am Freizeitforum Marzahn; dort wo ihre drei Skulpturen „Die Geschlagene“, “Die sich Aufrichtende“ und „Der sich Befreiende“ stehen. Die Tafel wurde von Ulrike Böhm geschaffen.

Text Bronzeplatte Ingeborg Hunzinger

 

Kulturstadträtin Juliane Witt begrüßte die Teilnehmer_innen der Platteneinweihung sehr herzlich und erinnerte an den 100. Geburtstag der Künstlerin im Februar 2015, als bei einer Ehrung an gleicher Stelle das Versprechen abgegeben wurde, diese drei Skulpturen mit einer Bronzeplatte zu kennzeichnen und so der Anonymität zu entreißen.

Kulturstadträtin Witt Bronzeplatte Hunzinger

 

Der Vorsitzende unseres Vereins Dr. Heinrich Niemann zeigte sich angetan von der nun gekennzeichneten Gruppe. Ingeborg Hunzinger habe neben ihren herausragenden großen Skulpturen gerade für die künstlerische Ausgestaltung der Großsiedlung Marzahn konzeptionell Großartiges geleistet. Der Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V. kann mit der Skulptur „Die Sinnende“ von 1980 im Schlosspark Biesdorf auf das erste Kunstwerk Ingeborg Hunzingers in unserem Bezirk verweisen. Dr. Niemann würdigte abschließend die politische Überzeugung der Künstlerin, die sie nie weggeworfen habe.

Neben der Kulturverwaltung und unserem Verein hatte der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf als dritter Aktivist die Bronzetafel auf den Weg gebracht. Die Vizevorsitzende Dr. Christa Hübner und als Gast der Vorsitzende des Köpenicker Heimatvereins Stefan Förster ergriffen gemeinsam das Wort. Dabei hob Stefan Förster hervor, dass seit dem gestrigen 19. Juli 2015 die bisherige Straße nach Fichtenau (zwischen Fürstenwalder Damm und S-Bahnhof Rahnsdorf) nun den Namen Ingeborg-Hunzinger-Straße trage. Das Wohn- und Arbeitshaus der Künstlerin habe nur 50 Meter von dieser Straße entfernt gelegen, wo sie auch ihren Hund ausführte. Förster erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass eine Reihe von Kunstwerken aus den 1970er und 1980er Jahren nun besonderer Pflege bedürften, insbesondere die Arbeiten aus Sandstein. Sie dürften dem kollektiven Gedächtnis nicht entfallen.

Kulturamtsleiterin Christina Dreger und die Kulturstadträtin Juliane Witt griffen diesen Gedanken zum Schluss auf und verwiesen auf Anstrengungen und laufende Projekte. Gemeinsam legten die drei Bronzeplatten-Aktivisten dann Blumensträuße nieder und stellten sich einem Pressefoto. Die Anwesenden applaudierten herzlich.

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Einweihung Bronzeplatte Ingeborg Hunzinger

Dr. Heinrich Niemann, Kulturstadträtin Juliane Witt, Stefan Förster und Dr. Christa Hübner (v.l.)

vom: 20.07.2015