Das Schloss wird schön – der letzte Schliff vor dem ersten Auftritt

 

Wahrscheinlich war es die letzte Gelegenheit, das Schloss zu besichtigen, bevor es zum Tag des Offenen Denkmals am 13.September in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich wird. 30 interessierte Vertreter_innen aus Kommunalpolitik und Bürgergesellschaft lauschten am 24. April gebannt den erklärenden Worten von Alexander Pechmann, dem Geschäftsführer der ausführenden Ingenieurgesellschaft PMS Gebäudeplanung und Projektsteuerung.

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Die interessierten Besucher, vorn rechts Alexander Pechmann

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Passage durch die neue Eingangstür

 

„Teile des Schlosses waren ohne Fundamente, Decken und Fußböden wurden getragen von Bohlen aus Metall und Holz, die dieser Belastung eigentlich nicht standhalten konnten, aber im Laufe der Jahre hatte sich alles irgendwie selbst stabilisiert wie bei einem Jenga-Spiel. Unsere Herausforderung war es, nicht am falschen Balken zu ziehen.“

Den Fundstücken, die während der gesamten Bauzeit ans Tageslicht kamen und wie eine Zeitreise die unterschiedliche Nutzung dokumentieren, könnte man eine eigene Veranstaltung widmen. Von Scherben des Kaffeeservices über Ringe der Gardinenstange bis hin zum Stahlhelm und der Zeitung „Völkischer Beobachter“, allein diese Dinge zeugen von der spannenden Geschichte des Schlosses.

Das Dach ist geschlossen, die Elektrik fertig, die Putz- und Stuckarbeiten in vollem Gang. Der Fußboden ist fast komplett verlegt, die Heizungsverkleidungen, die Türen und Zargen sowie die Fensterrahmen liegen bereit. Die Räumlichkeiten nehmen Gestalt an, so dass die Vision über die zukünftige vielseitige Nutzung der Realität weicht.

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Großer Galeriesaal mit Belüftungsschlitzen

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Wieder hergestellte Galerie (Südseite)

 

Was für ein beeindruckendes Haus: die Orientierung an den ursprünglichen Grundrissen der Innenräume sowie der Marmorfußbodenbelag im Foyer des Erdgeschosses, der erhaltene Kronleuchter im zukünftigen Café verschmelzen mit hochmodernen Elementen wie der Beleuchtung in den Galerieräumen, dem beidseitig begehbaren Fahrstuhl, der Technik zur Vermeidung von Einbrüchen, der Klimatisierung der Galerieräume.

Im Zentrum befindet sich das Oktagon, das sich bis ins Dach erstreckt und durch die sogenannte Laterne (einem Aufsatz, der Tageslicht herein lässt) die Lichtkuppel bildet. Diese Laterne ist fertig und wartet in Sachsen auf ihren Transport, weil für ihre Überbreite von 4,5 cm über das Standardmaß von Schwertransporten Genehmigungen aus drei Bundesländern erforderlich sind; manchmal kommen eben unvorhersehbare Herausforderungen für die Bauleitung hinzu.

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Oktagon                                   Turm

 

Über der Galerieetage befinden sich nun zusätzlich Lager- sowie Räume für das Personal, welches ebenso im Untergeschoss verschiedene Büros nutzen kann. Hier befindet sich auch die Küche für den Betrieb des Cafés.

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Nicht zuletzt soll auch ein Kreativraum für Kinder erwähnt werden, der wieder hergestellt worden ist, wie es ihn bereits schon mal gab.

Was ist nicht alles zu berücksichtigen zwischen Denkmalschutz und Bestandserhaltung auf der einen und dem Anspruch, den vorgeschriebenen Bedingungen bezüglich Umweltschutz, Energieverbrauch, mobilitätseingeschränkten Besuchern auf der anderen Seite gerecht zu werden.

Egal, ob das Schloss den Besuchern bezüglich seiner früheren Nutzung bekannt oder es der erste hautnahe Kontakt war, positiv beeindruckt waren alle und können die Teilöffnung fürs Publikum zum Tag des offenen Denkmals am 13.09.2015 kaum erwarten. Bauüberwacher Alexander Pechmann weiß aber auch, dass er in den verbleibenden drei Monaten noch mächtig klotzen muss: „Die letzten 5% am Bau darf man nie unterschätzen.“

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Und nie verrechnet

Heiner am 24.4.2015 Schloss Biesdorf

Sichtlich zufrieden: unser Vorstandsvorsitzender Dr. Niemann

 

(Katrin Freitag)

vom: 29.04.2015